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27. Juni 2025

Personalisierte Ernährung – Hype oder Zukunftsvision?

Der Wunsch vieler Verbraucher nach einer persönlich zugeschnittenen, gesunden und ausgewogenen Ernährung nimmt seit Jahren stetig zu. Gründe dafür liegen nicht zuletzt in der Zunahme vereinfachter (technologischer) Möglichkeiten, um individuelle ernährungsphysiologische Prozesse nachzuvollziehen. Wir werfen einen Blick auf die Thematik und schauen, was es mit personalisierter Ernährung auf sich hat und welche Auswirkungen der Verbraucherwunsch auf die Lebensmittelindustrie haben kann.

Personalisierte Ernährung – viele unterschiedliche Gerichte mit klar erkennbaren Zutaten.

Worum geht es bei der personalisierten Ernährung?

Die Annahme, dass unterschiedliche Lebensmittel für jeden Körper gleich gut oder schlecht sind, gilt als überholt. Unsere Körper reagieren auf die gleichen Nahrungsmittel und die darin enthaltenen Stoffe nicht gleich – sondern individuell. Ein Umstand, der in der Ernährungswissenschaft teils zu einem Umdenken geführt hat. Das Ziel ist es, weniger standardisierte Ernährungsempfehlungen und stattdessen spezifische Einschätzungen zu geben, die den Körper einer einzelnen Person sowie deren ernährungsspezifischen Vorlieben in den Fokus rücken. Bei vielen Leistungssportlern ist eine personenbezogene Ernährungspraxis bereits Standard.

Bei der personalisierten Ernährung wird das Essen auf den individuellen Stoffwechsel, den Gesundheitszustand oder die persönlichen Ziele wie ein effektives Gewichtsmanagement abgestimmt. Auch Gentests versprechen individuelle Erkenntnisse über eine gesunde Ernährung und einen ausgewogenen Lebensstil. Wissenschaftlich belegt ist deren Nutzen bislang jedoch nicht. Sicher ist hingegen: Neue Technologien führen dazu, dass sich die Wirkung bestimmter Nahrungsmittel auf unseren Körper immer genauer nachvollziehen lässt – beispielsweise durch schnelle und unkomplizierte Messungen des Blutzuckerspiegels. Dieser kann als Indiz dafür herhalten, wie sich Nahrungsmittel auf unseren Körper auswirken.

Der Wunsch nach personalisierter Ernährung und die Lebensmittelindustrie

Personalisierte Ernährungsweisen sind vor allem bei Konsumenten gefragt, die aktiv Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen wollen – ein Trend, bei dem in den kommenden Jahren von einer steigenden Nachfrage auszugehen ist. Gesundheitsbewusstsein, Individualisierung und Selftracking boomen weltweit. Durch die Digitalisierung, KI und andere technologische Innovationen lassen sich zudem schnell umfassende personalisierte Ernährungsempfehlungen geben, die im Anschluss in Rezeptempfehlungen münden können.

Was bedeutet das für die Lebensmittelindustrie?

Wächst die Nachfrage nach Produkten im Sinne einer personalisierten Ernährung, stellt sich auch die Frage, ob sich die Lebensmittelindustrie daran anpassen muss bzw. sollte. Oder übernehmen Verbraucher die Personalisierung einfach selbst – etwa durch eine geschickte und angepasste Produktauswahl?

Eine personalisierte Ernährungsweise ist durch die Kombination verschiedener Einzelprodukte selbstverständlich von den Konsumenten eigenständig steuerbar. Dies bietet jedoch auch Potenzial für die Lebensmittelindustrie. Produzenten können sich einen Vorteil verschaffen, wenn sie Konsumenten den Einkauf im Zuge einer personalisierten Ernährung so einfach wie möglich machen.

Eine Möglichkeit, diesem Bedürfnis zu begegnen, besteht etwa in einer Art Baukastenprinzip – also einer flexiblen Zusammenstellung eines Produktes aus unterschiedlichen Bestandteilen. Wie schon bei Müslis oder Riegeln können die Zutaten je nach individuellem Bedürfnis und Geschmack gewählt und miteinander kombiniert werden.

Konzepte wie diese gibt es bereits – häufig jedoch noch von kleineren Unternehmen und in einem geringeren Maßstab. Eine Herausforderung besteht darin, sie im großen Umfang wirtschaftlich und alltagstauglich umzusetzen. Die Industrie könnte ihre Prozesse anpassen, indem sie etwa kleinere Mengen oder mehr Varianten effektiv produziert.



Letztendlich gibt es unterschiedliche Stufen der Individualisierung. Eine Erleichterung für Konsumenten ergibt sich auch aus Produkten, die sich auf die Ernährungsempfehlungen und das Ernährungsverhalten bestimmter Zielgruppen spezialisieren – etwa Mahlzeiten für ältere Menschen, Sportler oder abgestimmt auf Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.

Ein Trend zwischen Selbstverantwortung und Convenience

Wie groß die Auswirkungen der gesteigerten Nachfrage nach personalisierter Ernährung sein werden, ist schwer vorhersehbar. Es ist jedoch zu erwarten, dass der Einfluss digitaler Lösungen für Ernährungsempfehlungen und Rezeptvorschläge weiter zunehmen wird – inklusive einer Verknüpfung von digitalen und realen Warenkörben.

Auch wenn die Studienlage bezüglich der Auswirkungen und Messbarkeit persönlicher Ernährungspläne noch unklar ist, bleibt eines auffällig: Das gewachsene Interesse der Verbraucher, deutlicher mitzubestimmen, was sie essen. Für die Branche bedeutet das nicht, dass sie ihre Produkte vollständig auf eine Personalisierung ausrichten sollten oder müssten. Vielmehr könnte es darum gehen, passende Strukturen zu schaffen, welche differenzierte Angebote und personalisierte Zusammenstellungen ermöglichen – sei es durch zielgruppenspezifische Produkte, flexible Rezepturen oder intelligente Serviceangebote. Denn auch wenn sich Verbraucher theoretisch aus einzelnen Produkten alles selbst zusammenstellen können, wünschen sich viele bequeme und transparente Angebote – eine Nachfrage, an die die Lebensmittelindustrie anknüpfen kann.

Als Fachgroßhandel für Bedarfs- und Verbrauchsgüter bei der Lebensmittelproduktion findet sich in unserem Sortiment eine große Anzahl von Produkten, die für eine effektive und passgenaue Produktion benötigt werden.

27.06.2025

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