20. September 2024
Allergen-Schnelltests in der Nahrungsmittelproduktion
In der heutigen Lebensmittelindustrie sind die Gewährleistung von Produktsicherheit und Transparenz wichtiger denn je. Insbesondere der Schutz von Verbrauchern mit Lebensmittelallergien erfordert präzise und zuverlässige Verfahren, um potenziell gefährliche Allergene in den Produkten zu erkennen und entsprechend zu kennzeichnen. Allergen-Schnelltests ermöglichen es Lebensmittelherstellern, Allergene schnell und effizient nachzuweisen und so die Gefahr von Kreuzkontaminationen weiter zu minimieren. Dieser Blogartikel beleuchtet verschiedene Faktoren wie die Bedeutung und die Funktionsweise von Allergen-Schnelltests – und verdeutlicht, dass Schnelltests zum Nachweis von Lebensmittelallergenen dazu beitragen, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und das Vertrauen in die Produktsicherheit zu stärken.
Warum Allergentests?
Zum Schutz der Verbraucher gilt es bei der Nahrungsmittelproduktion bestimmte Lebensmittelallergene besonders im Auge zu behalten. Die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) verpflichtet Hersteller dazu, die sogenannten 14 Hauptallergene wie Gluten, Milch, Eier, Erdnüsse oder Soja auf ihren Produkten deutlich zu kennzeichnen.
Um den Vorschriften gewissenhaft nachzukommen und Kreuzkontaminationen effektiv vorzubeugen, setzen viele Produzenten auf spezielle Testkits zur Identifikation von Lebensmittelallergenen. Allergentests ermöglichen es, potenziell allergieauslösende Stoffe frühzeitig nachzuweisen und damit das Risiko für Allergiker zu kontrollieren. Andernfalls könnten sie einer mitunter ernstzunehmenden Gefahr wie einem anaphylaktischen Schock ausgesetzt sein. In den Produktionslinien können entsprechende Testkits die Qualitätssicherung im Hygienemanagement sowie die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen zur Lebensmittelsicherheit erheblich unterstützen.
Vorteile von Schnelltests zum Nachweis von Lebensmittelallergenen
Allergen-Schnelltests sind Diagnosetests, die speziell entwickelt wurden, um zeitnah und unkompliziert das Vorhandensein von Allergenen zu erkennen. Die Tests werden demnach in der Lebensmittelproduktion für die Qualitätskontrolle im Allergen-Management eingesetzt und zeichnen sich besonders durch die folgenden Merkmale aus:
Einfachheit: Allergen-Schnelltests sind so gestaltet, dass sie ohne aufwendige Laborausrüstung durchgeführt werden können. Sie sind benutzerfreundlich und können direkt vor Ort in den Produktionsstätten durchgeführt und ausgewertet werden.
Schnelligkeit: Wie der Name suggeriert, zeichnen sich die Tests über ihre raschen Resultate aus. Je nach Testverfahren wird das Ergebnis bereits nach wenigen Minuten angezeigt. Die Tests zum Nachweis von Lebensmittelallergenen sind damit eine effektive Methode, um eine zeitnahe Information bezüglich möglicher Allergene zu erhalten.
Vielfältige Anwendungsbereiche: Die Testkits können für unkomplizierte Testungen in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden. Von der Kontrolle der Rohstoffe über die Überprüfung von Reinigungs- und Prozesswasser (CIP-Wasser) sowie Spülwasser bis hin zur Testung von Oberflächen und Endprodukten.
Die Tests sind damit ein effizientes Werkzeug, um die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen und um Verbraucher vor allergischen Reaktionen zu schützen. Über die Allergen-Schnelltests lässt sich unkompliziert feststellen, ob die Produkte allergenfrei oder mit einer entsprechenden Bezeichnung zu versehen sind.
Funktionsweise von Allergentests
Um zu testen, ob oder welche Allergene vorhanden sind, können unterschiedliche Testverfahren zur Anwendung kommen. Besonders verbreitet sind beispielsweise die beiden folgenden Verfahren.
Lateral Flow-Tests (Lateral Flow Device = LFD) dienen der qualitativen Bestimmung von Allergenen und funktionieren ähnlich wie Schwangerschaftstests. Die Teststreifen basieren auf einer Antikörper-Antigen-Reaktion und sind leicht zu handhaben: Das Probenfenster des Teststreifens wird mit einer entsprechenden Probe versehen. Die Probe kann mittels Tupfer, über entsprechende Flüssigkeiten oder durch aufbereitete Lebensmittel gewonnen werden. Sie "wandert" über den Streifen bis hin zu dem Bereich, in dem spezifische Antikörper fixiert sind. Ist das gesuchte Molekül in der Probe vorhanden, bindet es sich an diese Antikörper – was visuell auf dem Teststreifen abgebildet wird.
Verfügen die immunchromatographischen Tests über Hook-Linien, besitzen sie zudem eine effektive Maßnahme zur Vermeidung des sogenannten High-Dose-Hook-Effekts. Dieser tritt auf, wenn eine sehr hohe Konzentration eines Allergens fälschlicherweise zu einem negativen Ergebnis führt. Entsprechende Hook-Linien verbessern die Sicherheit und Zuverlässigkeit von LFD-Tests, indem eine Maßnahme integriert ist, die den Hook-Effekt abbildet und auch einen hohen Allergengehalt identifiziert.
ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay)
ELISA wird klassischerweise nicht als Schnelltest bezeichnet, da die Gewinnung und Analyse der Proben für gewöhnlich entsprechende Ausrüstung und Expertise verlangt – und damit Zeit. Es existieren mittlerweile jedoch Varianten, die sowohl hinsichtlich des Aufwands als auch der Dauer stark reduziert sind.
Bei ELISA handelt es sich um ein Testverfahren, auf das vielfach zurückgegriffen wird und das je nach Variante in relativ kurzer Zeit zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von Allergenen dient. Der Allergentest beruht ebenso auf der spezifischen Bindung von Antikörpern und Antigenen. Das Ergebnis wird über eine Farbreaktion gemessen. Die Farbveränderung gibt Aufschluss über die Menge des Antigens in der Probe – weswegen ELISA-Tests auch zur quantitativen Bestimmung von Allergenen hinzugezogen werden.
Neben den herkömmlichen Testverfahren gibt es auch ELISA-Tests, die in wenigen einfachen Arbeitsschritten durchgeführt werden können und es gewährleisten, dass Proben bereits nach 30 Minuten analysiert werden können.
Gut und sicher aufgestellt – mit Ehlert!
Mit der steigenden Nachfrage nach allergenfreien Produkten steigt auch bei Produzenten die Notwendigkeit, Prozesse noch strikter zu überwachen. Allergen-Schnelltests helfen dabei, die Lebensmittelsicherheit der Produkte zu verbessern und gesetzliche Vorschriften einzuhalten. Dank moderner Verfahren wie Lateral-Flow-Tests können Ergebnisse innerhalb kürzester Zeit direkt vor Ort abgelesen werden. Das optimiert nicht nur die Produktionsprozesse, sondern stärkt auch das Vertrauen der Verbraucher – ganz besonders derer mit Lebensmittelallergien.
Als Supply-Chain-Spezialist mit 100 Jahren Erfahrung steht Ihnen die Gustav Ehlert GmbH für eine moderne, effiziente und sichere Nahrungsmittelproduktion verlässlich zur Seite.