Background

18. Oktober 2024

Seefracht: Aktuelle Herausforderungen

Die Versorgung mit vielseitigen und schmackhaften Lebensmitteln und der dafür notwendigen Ausrüstung erfolgt auf vielfache Art und Weise. Manches kann problemlos vor Ort angebaut und hergestellt werden – für anderes braucht es mitunter aufwendige Transportlösungen. Ein Weg ist die Seefracht, die einen bedeutenden Anteil an der globalen Nahrungsmittelversorgung hat. Umso wichtiger, dass sie reibungslos funktioniert. Leider gilt es in diesem Jahr einige Herausforderungen beim Seefrachttransport zu überbrücken. Welche das sind, welche Auswirkungen damit einhergingen und worin potenzielle Lösungsansätze liegen, beleuchten wir in diesem Blogartikel.

Seefrachttransporte großer Containerschiffe stehen vor Herausforderungen

Welche Problematiken bestehen im Jahr 2024?

Ob nun Getreide, Obst, Gemüse, Fleisch oder Fisch: Zahlreiche Lebensmittel werden üblicherweise verschifft und würden vermisst, wenn sie nicht in den Regalen und Theken der Supermärkte zu finden wären. Im laufenden Jahr war dies manches Mal eine Herausforderung, denn die Seefracht blickt unterschiedlichen Problemen ins Auge. Beispielsweise den folgenden:

1. Kostenanstieg durch das EU-Emissionshandelssystem (EU-ETS)

Der Europäische Emissionshandel dient der Umsetzung des internationalen Klimaabkommens und hat somit zum Ziel, den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren. Durch festgelegte Obergrenzen verteilen bzw. verkaufen die beteiligten Staaten Emissionsberechtigungen. Wer CO₂ verursacht, muss hierfür Zertifikate erwerben. Für Unternehmen gehen damit zusätzliche Kosten einher. In das Abkommen fällt seit 2012 der Luftverkehr und seit diesem Jahr auch der Seeverkehr. Somit müssen Reedereien kostspielige Zertifikate erwerben und ihre Frachtfahrten in der Folge zu erhöhten anbieten. Auch längere Lieferzeiten sind möglich, zum Beispiel aufgrund geringerer Geschwindigkeiten zur CO₂-Ersparnis. Längere Lieferzeiten können jedoch besonders bei leicht verderblichen Lebensmitteln kritisch werden. Vom Importeur bzw. Händler bis hin zum Verbraucher können sich der Kostenanstieg und mögliche Wartezeiten weitreichend bemerkbar machen.

2. Verlängerte Strecken wegen Konfliktregionen

Je nach Startpunkt der Importgüter führt die direkte Meeresstrecke über den Bab al-Mandab, einer Meeresstraße zwischen dem Roten Meer und dem Golf vor Aden. Diese Strecke ist seit Jahrzehnten vermehrt von Piraterie betroffen. Zwar gibt es auch Maßnahmen zum Schutz der Handelsfrachter, doch insgesamt bleibt die Durchfahrt riskant. Ist das Risiko zu hoch, müssen mehrtägige Umwege in Kauf genommen werden – ein weiterer Faktor, der zu längeren Lieferzeiten, potenziell geringerer Frische und erhöhten Kosten führt. Schließlich verbraucht ein Schiff bei längerer und weiterer Fahrt mehr Treibstoff und die Besatzung ist länger im Einsatz.

3. Kostenanstieg durch Kapazitätsengpässe

Sowohl zu Jahresbeginn als im Sommer bestand eine Containerknappheit sowie ein zu geringes Angebot an Schiffen, was zu deutlichen Preisanstiegen führte. Neben der Krise im Roten Meer sowie dem EU-ETS erschwerten auch Staus in den Häfen und widrige Wetterbedingungen manche Frachtfahrten. Die Schiffe waren zum Warten gezwungen oder entsprechende Seehäfen wurden nicht angefahren, weshalb die raren Container nicht abgeholt werden konnten. Um beispielsweise den Transportplan von Asien nach Europa aufrechtzuerhalten, kamen im Frühling Schiffe zum Einsatz, die ursprünglich für andere Routen eingeplant waren. Vor allem kleine Verlader und Spediteure – und somit auch die Kunden, die auf diese angewiesen sind – waren betroffen. Hinzu kommen aktuell beispielsweise in Hinblick auf die US-Ostküste sowie die Golfküste mögliche Zuschläge und verringerte Frachtfahrten durch drohende Streiks in US-Häfen.

Wie können Produzenten reagieren?

Für Nahrungsmittelhersteller, die auf den Import von Gütern angewiesen sind, ist die diesjährige Situation der Seefracht zweifelsohne herausfordernd. An manchen Stellen kann den Schwierigkeiten mit besonders vorausschauender Planung begegnet werden: Wird eine Bestellung frühzeitig getätigt, wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie zum gewünschten Zeitpunkt da ist. Viele Speisen lassen sich auch vor Ort noch mithilfe einer effizienten Kühlkette frisch halten oder mittels anderer Wege zur Haltbarmachung von Lebensmitteln. Je nach Herkunft und Zielort kann zudem eventuell eine andere Transportart genutzt werden.

Die Unternehmen der Schifffahrt sind ebenso zu einem Umdenken angehalten. Die Begrenzung der CO₂-Ausstöße im Rahmen des EU-ETS machen ein Umsatteln auf (abfallbasierte) Biokraftstoffe oder den Einsatz von elektrischen Frachtschiffen an vielen Stellen attraktiv. Schließlich können umweltfreundlichere Lösungen nicht nur dazu beitragen CO₂-Emissionen zu reduzieren, sondern auf lange Sicht auch Kosten sparen und Wettbewerbsvorteile erzielen.

Für Veränderungen gewappnet – mit Ehlert

Neben der Seefracht stehen Lebensmittelproduzenten immer wieder vor verschiedenen Herausforderungen. Ob Erntekrise oder Kostenanstiege – Änderungen bleiben nicht aus. Umso wichtiger ist es, einen Ausrüster als Partner zu haben, bei dem Beständigkeit und Erfahrung großgeschrieben werden. Auch wir gehen mit der Zeit – und das schon seit 100 Jahren. Während wir unser Sortiment regelmäßig überarbeiten und optimieren, bleibt unser Qualitätsanspruch stets der gleiche.

Wir statten Sie auch in herausfordernden Zeiten mit hochwertigem Lebensmittelzubehör und Ausrüstungselementen rund um Maschinen und Werkzeuge, Reinigungsartikel sowie Verpackungen aus. Auf uns können Sie vertrauen!

18.10.2024

Ihr Ansprechpartner

Philipp Ehlert
Geschäftsführer E-Commerce & Marketing

Weiterlesen