
24. Januar 2025
Regulierung und Etikettierung von Fleischalternativen
Fleischersatzprodukte sind gefragt – ob aufgrund von veganen und vegetarischen Lebensweisen, Neugier gegenüber neuen Produkten oder dem Wunsch nach Lebensmitteln mit einer besseren Umweltbilanz. Gleichzeitig obliegen sie in der Herstellung und Etikettierung verschiedenen Regularien, die Produzenten berücksichtigen müssen. Zeit für einen genaueren Blick in die Auflagen und Anforderungen, die pflanzliche Ersatzprodukte erfüllen müssen.
)
Die Namensfrage: Wie darf der Fleischersatz benannt werden?
Immer wieder kam es zu Diskussionen und innerhalb der EU herrschte keine Einheitlichkeit hinsichtlich der erlaubten Bezeichnungen von Ersatzprodukten. Im vergangenen Oktober hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass pflanzliche Produkte (weiterhin) als „Wurst“, „Steak“ oder auch Burger bezeichnet werden dürfen – auch wenn diese traditionell mit fleischhaltigen Speisen in Verbindung gebracht werden.
In Frankreich beispielsweise war dies zuvor gesetzlich untersagt. Doch auch mit dieser Erlaubnis bleibt oberste Priorität, dass Verbraucher nicht absichtlich getäuscht werden dürfen. Mit der jeweiligen Bezeichnung muss dennoch deutlich werden, dass es sich nicht um Fleisch handelt. Zudem sind bestimmte regionale Spezialtäten besonders geschützt.
Eine ähnliche Diskussion gab es bereits im Zuge von pflanzlichen Milchalternativen und der Frage, ob diese als Milch gekennzeichnet werden dürften. Das Ergebnis damals: Nein. Eine Deklaration als Getränke stellte letztlich die Lösung dar.
Was ist bei der Kennzeichnung zu beachten?
Die Nutzung der gelb-grünen Label für vegane und vegetarische Produkte ist zwar freiwillig, ermöglicht aber eine einfache und schnelle Identifikation entsprechender Produkte und hat sich bereits etabliert. Diese geschützte Nutzung oder andere explizite Nennungen von Merkmalen wie „vegan“, „vegetarisch“ oder „rein pflanzlich“ liefern Verbrauchern unkompliziert wichtige Informationen.
In Bezug auf Fleischersatz genügt das allein aber nicht. So ist nach der Produktbezeichnung, welche wie erwähnt durchaus „Wurst“ oder ähnliches beinhalten darf, anzuführen, wie das Fleisch ersetzt wurde. Es folgen demnach Ergänzungen wie „auf Sojabasis“, „mit Erbsenprotein“ bzw. allgemeiner „mit Pflanzenprotein“ oder „mit Milcheiweiß“. Auch Hinweise zum Geschmack oder den Verzehrempfehlungen sind nützlich. Es muss deutlich werden, dass der Verbraucher kein klassisches Fleischprodukt kauft.
Des Weiteren kann es zum Verständnis des Produkts und seiner Inhaltsstoffe zuträglich sein, wenn zum einen das fertig zubereitete und/oder einzelne enthaltene Lebensmittel auf der Verpackung (als Serviervorschlag) abgebildet sind.
Fortwährende Vorschriften und Leitsätze gelten auch hier
Hinzu kommt die Einhaltung der grundsätzlichen Pflichten und Leitsätze für verpackte Lebensmittel: die Angabe der Zutatenliste. Bis hin zu Aromen und Zusatzstoffen müssen die Bestandteile der Fleischalternativen vollständig aufgelistet werden. Entsprechend der Lebensmittelinformationsverordnung kommt enthaltenen Allergenen dabei ein besonderes Augenmerk zu. Beispielsweise Gluten, Ei und Soja sind in Fleischalternativen nicht unüblich. Auch Angaben zur Menge und dem Mindesthaltbarkeitsdatum sind Pflicht.
Herkunftshinweise für nachhaltige Produkte
Da es sich bei pflanzenbasierten Fleischalternativen nicht um verarbeitete Tiere handelt, entfällt der Herkunftshinweis im klassischen Sinn. Insbesondere bei der Verwendung regionaler und hochwertiger Inhaltsstoffe kann die Angabe zum Anbau von Lupinen und Co. aber dennoch Sinn ergeben. Dem Verbraucher wird damit die gute Qualität und Nachhaltigkeit des Produkts vor Augen geführt, was ein entscheidendes Kaufkriterium darstellen kann.
Auswirkungen passgenauer Kennzeichnungen
Nicht ohne Grund ist die exakte Deklarierung von Fleischalternativen gesetzlich geregelt. Hieraus ergeben sich für Verbraucher verschiedene Vorteile:
Klarheit: Ob nun aufgrund geschmacklicher Präferenzen oder wegen bestehender Unverträglichkeiten – mit klaren Angaben auf den Verpackungen landet beim Verbraucher bestenfalls nur das auf dem Teller, was er möchte.
Wachsendes Vertrauen: Werden Verbraucher gut informiert und die Verpackung mitsamt ihren Angaben hält, was sie verspricht, führt das zu mehr Vertrauen ins Produkt wie auch die Marke allgemein.
Für die Hersteller von Ersatzprodukten kann die Verpackung zudem ein Mittel sein, um sich von der Konkurrenz abzuheben – sei es durchs Design oder viele zusätzliche Informationen, etwa zur Herkunft der Zutaten oder der Recyclingfähigkeit der Verpackung. Auch der Trend der Clean Labels fällt im weiteren Sinne in diesen Bereich. Es eröffnet die Möglichkeit, sich als Innovationstreiber mit starkem Nachhaltigkeitsfokus zu etablieren – denn nicht selten ist der Aspekt der Nachhaltigkeit ein Verkaufsargument für Fleischersatzprodukte.
Gleichzeitig können diese Aspekte für Produzenten von Fleischalternativen zu vermehrten Herausforderungen führen:
Konkurrenzdruck und Zusatzaufwände: Die Sparte der Fleischersatzprodukte ist derzeit ein umkämpfter Markt. Wenn die Anforderungen der Verbraucher rasant wachsen, sind Hersteller schnell in der Bringschuld. Leckere Produkte allein reichen dann teils nicht aus, sondern es braucht zusätzlich möglichst weitreichende Informationen auf den Verpackungen – die trotzdem ansprechend gestaltet sein müssen. So ist es zumindest bei Teilen der Käufergruppen gewünscht. Doch auch sie erhöhen den Produktionsaufwand und ggf. die Herstellungskosten.
Irritationen: An sich sind international übergreifende Regularien auch für Exportziele von Vorteil. Doch der völlige Ausschluss einer Verbraucherverwirrung ist nahezu unmöglich. Trotz großer Bemühungen, vermeintlich klarer Etikettierungen und der Verwendung von Labels kann es passieren, dass Kunden in Eile oder aufgrund fehlender Sprachkenntnisse ein aus ihrer Sicht falsches Produkt einkaufen.
Mit Ehlert zuverlässig herstellen und verpacken
Nicht nur bei Fleischprodukten und Fleischalternativen, sondern auch bei sämtlichen anderen Produkten der Lebensmittelvielfalt gelten hohe Anforderungen und Leitsätze in Bezug auf die Verpackung, Etikettierung und Hygiene. Um inmitten der Konkurrenz aufzufallen und sich durchzusetzen, kommt es auf eine hohe Qualität an. Genau dabei steht Ihnen Ehlert zur Seite. Mit einem umfassenden Sortiment aus hochwertigen Produkten und Zutaten, fundierter Expertise und schnellem Service können Sie sich der Produktion von Lebensmitteln widmen.
Ihre Ansprechpartner
)
)