27. Januar 2021
Neue Regeln für Lebensmittelverpackungen gefordert
Worauf er sich bezieht? „Phthalate, die als Weichmacher in Kunststoffen eingesetzt werden, sind in Textilien verboten, in Trinkflaschen jedoch weiterhin […]
Worauf er sich bezieht?
„Phthalate, die als Weichmacher in Kunststoffen eingesetzt werden, sind in Textilien verboten, in Trinkflaschen jedoch weiterhin erlaubt. Scheinbar nachhaltige Produktalternativen wie Coffee-to-go-Becher mit Bambus setzen bei dem Kontakt mit warmen Flüssigkeiten Formaldehyd frei. Das muss sich ändern“, so Müller weiter.
Und die Forderungen des vzbv kamen nicht von ungefähr. Am 14. Oktober stellte die EU-Kommission ihre neue Chemikalienstrategie vor. Sie ist Teil des Großprojektes Green Deal und soll die Chemikalienpolitik der EU effizienter und effektiver machen.
Angst vor neuen Regeln für Lebensmittelverpackungen?
Zumindest könnte man das denken. Denn seit Monaten liefen Lobbyaktivitäten der Industrie auf Hochtouren. Neue Vorschriften sollten verhindert werden, weil die Industrie mit den alten bisher immer gut zurechtkam.
Hier greift anscheinend der Spruch „Zeit ist Geld“ besonders gut: Regulierungen von schwer greifbaren Stoffen wie beispielsweise hormonell wirksamen Chemikalien, den Endokrinen Disruptoren, konnte der industrielle Wirtschaftszweig verzögern. Auch bis zur abgeschlossenen Bewertung und Regulierungen von Schadstoffen dauert es lange. Aus Sicht der Industrie sogar erfreulich lange.
Wird die Zeit zum Problem?
Schon im Frühjahr 2020 wollte die EU-Kommission ihre neue Chemikalienpolitik vorstellen. Über deren Ausrichtung wurde intern gestritten. Das Europäische Umweltbüro (eeb) in Brüssel kritisiert die Haltung der Generaldirektion Gesundheit. Diese sieht keinen Bedarf für strengere Vorschriften.
Ninja Reineke von Chemtrust Europe merkt ebenfalls an: „Wenn jede Chemikalie einzeln bewertet wird, dauert das viel zu lange. Die EU muss endlich dazu übergehen, Chemikalien in Gruppen zu bewerten.“
Was bedeutet das nun für die Zukunft?
Substanzen mit ähnlichen Eigenschaften und verwandter Struktur könnten zukünftig gemeinsam bewertet und gegebenenfalls verboten werden. Bei rund 23.000 Schadstoffen, die bisher bei der EU-Chemikalienagentur Echta von Unternehmen angemeldet wurden, wäre das eine wahre Erleichterung.
Reineke sagt, die Europäische Chemikalienpolitik basiere eigentlich auf dem Vorsorgeprinzip. Weil die Regulierungsprozesse aber so lange dauerten, können Chemikalien nicht identifiziert werden, bevor Verbraucher und Arbeiter mit ihnen in Berührung kommen.
Und was bedeutet das für Sie?
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